Dialog &
Kommunikation

"Solange man selbst redet, erfährt man nichts"

Marie von Ebner-Eschenbach

Kommunikation aktiviert Netzwerke

In vielen Büchern und Kursen wird das Sender-Empfänger Modell der Kommunikation propagiert. Dabei geht man davon aus, das man Informationen in Sprache verpacken kann und diese Informationen genauso vom Empfänger ausgepackt werden können. Neurobiologisch macht das keinen Sinn. Wir empfangen Schallwellen und diese Schallwellen werden wieder verarbeitet. Diese Töne und Worte aktivieren in unserem Kopf Netzwerke und Bilder, die durch die Vergangenheit geprägt sind. Das im Kopf das Gleiche aktiviert wird, wie beim Sender ist dabei sehr unwahrscheinlich. Deshalb kommt es bei der Kommunikation sehr darauf an, zu sehen, was bewirke ich beim anderen und welche Bilder löse ich aus.

Kommunikation ist Beziehungsmanagement

Wir kommunizieren mit anderen, egal ob verbal oder non-verbal, weil wir in einer Beziehung stehen. Das können gute, schlechte, intensive oder lose Beziehungen sein. In der Kommunikation wird deshalb auch immer etwas über die Beziehung ausgedrückt oder vermittelt. Auch wenn wir vordergründig über ein bestimmtes Thema sprechen, geht es unterschwellig auch häufig um die Beziehung. Kommunikation findet auf unterschiedlichen Ebenen statt. Es gibt mindesten eine Inhaltsebene und eine Beziehungsebene. Wir müssen uns immer bewusst sein, das wir immer viele Ebenen in der Kommunikation bedienen.

„Handlung wird allgemein besser verstanden als Worte. Das Zucken einer Augenbraue, und sei es noch so unscheinbar, kann mehr ausdrücken als hundert Worte.“

Charlie Chaplin

Sprache drückt unsere Denkmuster aus

Menschen interpretieren nicht nur in ihren eigenen Strukturen und Mustern. Sie drücken in der Kommunikation auch aus, was sie bewegt und was ihnen wichtig ist, wie sie Dinge bewerten und was sie fühlen. Zuhören ist in der Kommunikation einer der wichtigsten Dinge, um zu bemerken, was den anderen bewegt. Und je besser wir zuhören und je mehr wir über Denkmuster und Strukturen wissen, je besser können wir bemerken, was der andere in seinem tiefsten Inneren denkt. Das verbessert die Kommunikation enorm.

Wir sprechen auf unterschiedlichen Ebenen

Eine der größten Fehler, die wir auf der Arbeit machen, ist das wir versuchen zwischenmenschliche Probleme auf der inhaltsebene zu lösen. Wir streiten dann über technische Probleme, obwohl die Ursache in persönlichen Verletzungen liegt. Beim Neuroleadership geht es darum, Menschen in ihrer Komplexität zu begreifen und die Kommunikation auf den verschiedenen Ebenen zu vereinfachen und zu verbessern.