Empathie &
Emotionale Intelligenz

Wir wissen schon lange, wie wichtig Freunde sind.  Zu einem glücklichen Leben brauchen wir Freunde und Familie. Geliebt zu werden, und eine tiefe Beziehung mit anderen Menschen zu haben, ist eines der wichtigsten Bedürfnisse, die wir Menschen haben. Wie wichtig Beziehungen wirklich sind, wird durch die Neurowissenschaften noch einmal eindrücklich belegt. Sie sind wichtig für unser Wohlbefinden und auch unsere Leistungsfähigkeit. Wollten Manager früher noch auf Distanz führen, sind heutzutage gute Beziehungen von besonderer Wichtigkeit. Mehr als die Hälfte aller Mitarbeiter in Deutschland’s Firmen klagen über mangelnde Empathie und fehlendes Einfühlungsvermögen. Deshalb gibt es im Neuroleadership-concept das Training Empathie und emotionale Intelligenz. Damit Beziehungen wieder von Vertrauen und Wertschätzung geprägt werden.  

„Menschen zu finden, die mit uns fühlen und empfinden, ist wohl das schönste Glück auf Erden.“

Carl Spitteler

Das einzig Wichtige im Leben, sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.

Albert Schweizer

Emotionale Intelligenz

Messungen mit der MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie) zeigen, dass generelle Intelligenz sich von der emotionalen Intelligenz unterscheidet. Während die Intelligenz an der Peripherie des Kortex lokalisiert ist, zeigt die emotionale Intelligenz hohe Aktivität im medialen Bereich. Ein hoher IQ führt nicht automatisch zu guten Beziehungen. Im Gegenteil, wir kennen doch viele Führungskräfte, die Schwierigkeiten mit guten Beziehungen haben. Dabei sind es gerade die emotional kompetenten Chefs, die eine leistungsfähige Kultur aufbauen, in der es Spaß macht zu arbeiten. 

Emotionale Intelligenz braucht Bewusstsein

Um mit den Gefühlen anderer gut umgehen, muss ich zuerst mit meinen Gefühlen gut umgehen können. Doch das fällt den meisten Menschen sehr schwer. Sie drücken Gefühle lieber beiseite. Es gilt das Credo “Gefühle stören nur, wir müssen rational handeln”. Und so ignoriert man seine Wut, seinen Stress und seinen Ärger. Er ist zwar da, aber das Bewusstsein dafür fehlt. Das führt zu interessanten Situationen, Ich erinnere mich an ein Erlebnis als ein CEO mit hochrotem Kopf und qualmenden Ohren zu seinen Mitarbeitern in eine Besprechung kam. Einer der Mitarbeiter meinte teilnahmsvoll “Sie sind aber geladen heute!”. Und der Chef reagierte und schrie “Ich bin nicht geladen”. Ein klarer Fall von geringem Selbst-Bewusstsein.

Bewusstsein ist wichtig, denn sie wollen doch wissen, wann sie gestresst, wütend oder eifersüchtig sind! Man kann es trainieren, seine eigenen Gefühle zu bemerken. Genauso wie man es schon seit Jahren trainiert kann, es nicht zu tun.

Daniel Goleman sagt, dass die Selbstwahrnehmung der erste Schritt zu emotionaler Intelligenz ist. Dann folgen Selbstregulation und Motivation. Je mehr ich bemerke, was mit Angst macht und was mich stimuliert und motiviert, je besser kann ich mich steuern. Ich kann mich auf kritische Situationen vorbereiten und gute Situationen aktiv anstreben. Ich habe ein Gefühl dafür, was mich motiviert. Und das setze ich ein. Erst wenn ich ein Bewusstsein über meine eigenen Gefühle und eine Selbststeuerung gefunden habe, kann ich auch besser mit anderen mitfühlen und empathisch sein.

Du und ich wir sind eins. Ich kann Dir nicht weh tun, ohne mich zu verletzten.

Mahatma Gandhi

Empathie und soziale Kompetenz

Das erscheint auch logisch. Erst wenn ich mich kenne, kann ich auch beim anderen erkennen, wie es ihm/ihr geht. Oder anders ausgedrückt, je besser ich mich kenne, je besser kann ich mich in den anderen hinein versetzen. Ausschlaggebend für diese Fähigkeit ist unser Mentalizing-System und unser Spiegelneuronensystem. Haben sie schon mal gesehen, wie jemand eine Zitrone ist und gemerkt, wie sich ihr Mund zusammen zieht und voller Speichel läuft. Das ist so eine Reaktion des Spiegelneuronensystems. Wir wissen genau, was beim anderen gerade passiert und in unserem Kopf löst es die gleichen Reaktionen aus. Je besser ich das kann, je empathischer kann ich sein. Und dann passe ich auch meine Reaktionen an das Verhalten meines Gegenübers an. Einfühlungsvermögen nennt man das auch.

So erlerne ich Stück für Stück soziale Kompetenz. Ich merke was Einfluss auf den anderen hat, aber auch wie die Firma bzw. die Belegschaft der Firma auf Nachrichten oder Kürzungen reagiert. Es wird klar, was ich tun muss, um Mitarbeiter zu motivieren und stolz auf die Firma zu machen. Und das ist eine Kompetenz, die wir heute dringend brauchen.

„Die Liebe ist manchmal das Traurigste, oft das Schönste, aber immer das Wichtigste im Leben.“

Was ist, wenn die Beziehungen nicht gut sind? Die interessantesten Experimente in diesem Bereich, wurden von Herrn Prof. Liebermann durchgeführt. Er hat untersucht, wie sich schmerzliche Beziehungsprobleme von physischen Schmerzen unterscheiden. Dazu legte er Probanden in den Kernspintomographen und zeigte Ihnen einen Film, in dem sich Männchen Bälle zuwarfen. Einer der Männchen war der Repräsentant des Probanden. Auf einmal hörten die anderen Mitspieler auf, den Ball zum Probanden zu werden. Er wurde ausgeschlossen. Und obwohl dies nur eine Computersimulation war, konnte man eine hohe Aktivität im Schmerzzentrum sehen. Im gleichen Zentrum, das auch aktiv ist, wenn man sich ein Bein oder einen Finger bricht, oder wenn man sich den Arm verstaucht. Ob Sie Liebeskummer haben oder sich ein Bein brechen, die Schmerzen sind für Sie identisch.

Beziehung können wir auch lernen

Wir haben ein großes Bedürfnis nach Beziehungen. Das ist ein Grundbedürfnis. Jeder will gerne gute Beziehungen haben. Aber jeder lernt im Laufe des Lebens, was man für gute Beziehungen tun muss und wie sie auszusehen haben. Und das ist für alle Menschen doch sehr unterschiedlich. Der eine glaubt, das gute Beziehungen davon geprägt sind alles gemeinsam zu tun. Der andere denkt, das man auf ihn Rücksicht nehmen soll und wieder ein anderer, dass Beziehungen darauf basieren, dass man den anderen Verhaltensweisen vorschreiben kann. Und weil jeder seine eigene Vorstellung hat, sind Beziehungen häufig so schwer. Viele Menschen kapseln sich deshalb ab, sind distanziert und versuchen gerade auf der Arbeit Emotionen und Beziehungen zu vermeiden. Als emotional intelligent bezeichnen wir Leute, die solide und stabile Beziehungen eingehen können, die empathisch sind und mit anderen mitfühlen können, egal wie anders sie sind. Daniel Goleman hat gezeigt, das wir dazu ein hohes Maß an Selbsterkenntnis und Bewusstsein über die eigenen Emotionen haben müssen. So beinhaltet emotionale Intelligenz ein Bewusstsein über die eigenen Emotionen, die Emotionen und Gefühle anderer Menschen und der konstruktive Umgang damit.