Angst und Stress reduzieren


Angst ist in vielen Firmen und Schulen ein alltäglicher Zustand.
Viele glauben, dass Angst ein zuverlässiges Mittel ist, um Menschen zum Handeln zu bewegen. In der Tat, kann Angst einen Menschen dazu bringen, etwas zu tun. Wenn Angst jedoch die Triebfeder ist, arbeitet man mit Widerwillen und ohne Motivation. So wird Leistung und Kreativität ganz dramatisch gesenkt.

Angst ist ein schlechter Ratgeber, sagt man. Da ist etwas dran. Angst entsteht immer dann, wenn wir keinen befriedigenden Ausweg aus einer bedrohlichen Situation kennen. Und als Bedrohung empfinden wir nicht nur den Tiger oder den Verbrecher mit vorgehaltener Pistole. Schon das unwirsche Gesicht des Chefs oder eine kleine abfällige Bemerkung bewirkt Angst.

Wenn wir Angst haben, dann schüttet das Nebennierenmark Kortisol und Adrenalin aus. Das bewirkt einen Anstieg unserer Herzschlages, eine erhöhte Temperatur, Zuckerausschüttung ins Blut und Schweißproduktion. Das ist notwendig, damit unser Körper sofort Höchstleistungen vollbringen kann. Weglaufen zum Beispiel, wenn wir in Gefahr sind.

Ein bisschen Kortisol ist auch gar nicht schlimm. Im Gegenteil, es ist wichtig, damit wir Dinge anpacken. Es erhöht die Bereitschaft etwas zu tun. Eine hohe Menge an Kortisol führt jedoch zu Stress. Unser Kortex wird ausgeschaltet und wir können nicht mehr richtig denken, geschweige denn kreativ sein.

Kortisol hat daneben einen hemmenden Einfluss auf das Wachstum von Hirnzellen. Besonders Zellen im Hippocampus sterben durch zu hohe Kortisolkonzentrationen ab. Da der Hippocampus an der Speicherung von Informationen beteiligt ist, kann man sich gut vorstellen, dass durch Stress auch das Gedächtnis leidet.

Bei Stress wird die Energie, die vom Hirn dringend gebraucht wird, abgezogen und für die Fluchtreaktion bereitgestellt. Was auch logisch ist. Wenn man einem Säbelzahntiger gegenüber steht, dann muß man nicht nachdenken, sondern rennen. Neben den kognitiven Fähigkeiten, büßen wir auch unsere Kreativität ein. Schon ein minimal erhöhter Stresslevel zerstört unsere kreativen Fähigkeiten.

Was machen wir dann? Zum Glück hat das Gehirn noch ein paar alte Reaktionsprogramme auf die es zurückgreifen kann. Die 3 Programme sind Flucht, Kampf oder Erstarren. Dabei ist es abhängig von der Situation und den Erfahrungen der Person, welche Strategie eingeschlagen wird. Im Falle von Flucht, verschwinden die Personen einfach, beim Kampf werden Sie einen Streit entfachen, während erstarrende Menschen einfach gar nichts machen. Sie versuchen möglichst regungslos die Situation zu überleben.

Können wir sonst etwas gegen die Angst tun? Ja, können wir. Gesund leben zum Beispiel und Sport machen. Das erhöht die generelle Resistenz gegen Kortisol. Genauso wie Meditation und Yoga. Und wir können Strategien entwickeln, um mit Angst umzugehen. Denn unser präfrontaler Kortex kann die Angstreaktion eindämmen, wenn er weiß wie er mit der Angst umgehen soll. Oder wir können den Situationen, die uns Angst machen, einfach aus dem Weg gehen.